ICS Stuttgart

Umrüstung der Saalbeleuchtung und Steuerungstechnik im ICS Stuttgart

Der Saal C1 im ICS Congresscenter der Landesmesse Stuttgart ermöglicht aufgrund seines flexiblen Trennwandsystems neben der Nutzung der Gesamtfläche eine Abgrenzung in zwei, drei oder vier Teilsäle, welche zur Einzelnutzung allesamt einen eigenständigen, voll ausgestatteten Regieraum für Licht, Ton und Video besitzen.

Die vier Quadranten der Saaldecke beherbergen insgesamt 672 tiefstrahlende Leuchten, die als Saal- und Ausstellungslicht dienen. Bislang waren hier konventionelle Halogenbrenner mit 205 Watt Leistung in Betrieb, welche über dimMA compact Dimmerschränke angesteuert wurden. Um diese auf eine zeitgemäße, energieeffiziente Variante umzurüsten, wurde nach ausführlicher Bemusterung auf KRONOS-Einbauspots des Herstellers ELECTRON zurückgegriffen, die aufgrund ihres hohen CRI überzeugen konnten und auch hinsichtlich der sonstigen photometrischen Daten der bestehenden Beleuchtung trotz lediglich 31W Leistungsaufnahme in nichts nachstehen. Zur Ansteuerung und Dimmung via DMX wurde hier abermals auf die bewährten eldoLED Powerdrive zurückgegriffen, welche dank der variablen Dimmerkurven und internen Interpolation selbst im 8-Bit-Betrieb hervorragende Ergebnisse liefern.

Dank der RDM-Kompatibilität war die finale Adressierung des kompletten Saallichts direkt nach Absprache vor Ort innerhalb weniger Stunden realisierbar – selbstverständlich mit Einzelansteuerung der Leuchten, um auch ein individuelles Pixelmapping als Showeffekt zu ermöglichen.

Durch detaillierte Vorplanung und Fertigung maßgeschneiderter Adapterplatten in unserem hauseigenen Bohr- und Fräszentrum konnte eine regelrechte „Plug and Play-Lösung“ geschaffen werden, was dazu führte, dass von der Außerbetriebnahme der Altanlage bis zur Installation und Inbetriebnahme der letzten der 672 Leuchten gerade einmal 7 (!) Werktage vergingen.

Auch die Umrüstung innerhalb der Dimmerschränke konnte durch eigens entwickelte Dauerstrom-Module in Einschubtechnik „minimalinvasiv“ realisiert werden und bietet durch Einsatz von RCBOs auch weiterhin eine maximale Ausfallsicherheit der Beleuchtungsanlage.

Um den gewachsenen Anforderungen gerecht zu werden, wurde auch die bestehende grandMA1-Anlage mit ihren fünf Pulten und vier NSPs ersetzt.

Es kommen nun zum Einsatz: 5x MA Lighting grandMA3 light in den vier Regieräumen sowie als mobile Lösung, 4x grandMA3 Processing Unit M sowie 2x 8Port Node und 4x 4Port Node. Insgesamt können somit in den 19“-Racks in den drei Technikzentralen im Dachgeschoss bis zu 64 Universen ausgespielt werden, welche über vollständig RDM-kompatible Splitter zu den Versatzkästen in Saal und Grid verteilt werden können.

Um der komplexen Raumnutzungssituation gerecht zu werden, wurde das bestehende Netzwerk nochmals optimiert. Der ZEILER-TECHNIK SC-CORE IV steuert hier nicht nur die Schaltversätze und die Saalbeleuchtung (selbstverständlich ist auch eine Anbindung per LON-Bus an die zentrale Leittechnik implementiert), sondern übernimmt auch die dynamische Konfiguration der Core-Switche sowie die Visualisierung der aktuellen Raumbuchung auf den Touchpanels. Vom aktuellen Regieraum aus nicht „gebuchte“ Teilsäle sind auf dem Display überhaupt nicht sichtbar, um den Ablauf einer dort autark stattfindenden Veranstaltung nicht durch Schaltaktionen beeinträchtigen zu können. Ebenso ist das entsprechende Netzwerksegment inklusive aller Nodes und Processing Units komplett abgeschottet, sodass es nur von der dortigen Regie aus erreichbar ist.

Wird eine Nutzung des Saals als Ganzes gewünscht, lassen sich in Sekundenschnelle die vier Teilsäle per Knopfdruck verbinden, sodass alle Processing Units und Nodes mit allen Konsolen verbunden sind. Somit steht bei großen Events dem Hauptpult die volle Rechenleistung aller Processing Units zur Verfügung und die Sessions lassen sich simultan auf alle Konsolen spiegeln – ein Konzept, welches in dieser Form, speziell hinsichtlich der für den Nutzer extrem einfachen Verwaltung ohne mitunter nicht ganz unkritische Änderung des physikalischen Netzwerkpatches, durchaus seinesgleichen sucht.

Da die Erstinstallation aus dem Jahre 2006 ebenfalls aus unserem Hause stammt, freuen wir uns umso mehr darüber, dass die Landesmesse Stuttgart GmbH uns auch beim diesjährigen Umbau wieder das Vertrauen geschenkt hat und sich mit der Funktionalität der Anlage damals wie heute hoch zufrieden zeigt.