Heinrich-Lades-Halle Erlangen

Erweiterung der Saallichtsteuerung in der Heinrich-Lades-Halle Erlangen

Bereits im Sommer letzten Jahres wurde im Rahmen einer großen Umbaumaßnahme die Saalbeleuchtung im Erlanger Kultur- und Kongresszentrum Heinrich-Lades-Halle durch Zeiler-Technik auf energiesparende LED-Beleuchtung umgerüstet. Zum Einsatz kamen hier über 480 Sonderleuchten der hatec Gesellschaft für Lichttechnik mbH, welche individuell nach den planerischen Vorgaben gefertigt wurden, um eine gleichmäßige, schattenfreie Ausleuchtung zu gewährleisten und einen reibungslosen Einbau in die vorhandenen Deckenöffnungen zu ermöglichen. Betrieben werden diese allesamt von DMX-RDM-fähigen eldoLED PowerDrive Vorschaltgeräten mit integriertem Netzteil und voll parametrierbarem Konstantstromausgang sowie variablen Dimmerkurven. So gelang trotz des bewussten Einsatzes von lediglich einer 8-Bit-Steuerung auf der DMX-Seite aufgrund des internen Upscalings die Realisierung eines hervorragenden Dimmverhaltens selbst im Bereich unterhalb 5% ohne das bekannte Problem des Entstehens grober Abstufungen.

Bei der Erstinbetriebnahme wurde der Saal zur Vereinfachung der Steuerung auf 12 DMX-Adressen aufgeteilt. Nun entstand seitens der Nutzer der Wunsch, jede Leuchte einzeln ansteuern zu können, um bei Messeaufbauten eine gezielte Ausleuchtung zu ermöglichen. Hier konnte die RDM-Implementation der Vorschaltgeräte ihre Vorteile voll ausspielen. So konnte innerhalb weniger Stunden die Startadresse von jeder der 480 Leuchten angepasst werden, um diese Anforderung umzusetzen. Die Ansteuerung des Saallichts kann nun von jedem sACN-fähigen Lichtstellpult über ein dediziertes Universum erfolgen.

Um dennoch weiterhin eine unkomplizierte Schnittstelle für Fremdproduktionen zu schaffen, kommt ein ELC dmxLAN Node zum Einsatz. Dieser bietet die Möglichkeit eines individuellen Softpatches von bis zu drei zu mergenden Universen auf jeden DMX-Ausgangskanal. So wurde neben der „Pixelansteuerung“ ein unkompliziertes und selbstverständlich völlig latenzfreies Mapping der 480 Kanäle auf die bestehenden 12 Kanäle umgesetzt.

Im Zuge dessen wurde auch die Software unserer bewährten SC-CORE IV Nebenfunktionssteuerung erweitert. Neben der Speicherung des Universums für die szenische Beleuchtung kann nun auch die Einzelansteuerung des Saallichtes direkt vom Lichtpult in den Szenenspeicher übernommen werden. Somit ist eine einfache Ansteuerung der individuellen Saal-Szenen über die 10“-Touchscreens an den Saalzugängen durch das Hauspersonal bei Bedarf jederzeit möglich, ohne das Lichtstellpult in Betrieb nehmen zu müssen. Diese Funktionen sind selbstverständlich von der Regie aus jederzeit sperrbar, um im Veranstaltungsbetrieb eine unbefugte Nutzung zu vermeiden.

Um die Funktionalität der gesamten Anlage hinsichtlich der schrittweisen Umrüstung auf LED-Technik auch bei der szenischen Beleuchtung abzurunden, kamen bei der Installation im 96-kanaligen ETC Sensor3-Dimmerschrank ausschließlich ThruPower-Module zum Einsatz, welche ein Relais zum Überbrückung von Thyristoren und Drossel besitzen und somit den gefahrlosen Betrieb von Verbrauchern ermöglichen, welche einen 230V-Dauerstrom benötigen. Die Umschaltung kann bequem am Schrank selbst oder aus der Ferne über die ETC-eigene Net3-Concert-Software vorgenommen werden.

Auch im Bereich der Strom- und Datenzuführung der fahrbaren Scheinwerferstangen im Saal- und Bühnenbereich gab es ein Novum: So kamen hier erstmals keine Federzugtrommeln mit Schleifringen zum Einsatz, welche gerade bezüglich der Einhaltung des in der AV- und Lichttechnik geforderten CAT6a-Standards stets einen sensiblen Punkt darstellen, sondern eSpools der Fa. IGUS. Hier werden schleppkettenfähige Leitungen verlegt, welche beim Einrollen in einem speziellen Verfahren zusammengefaltet werden. Somit können die Leitungen komplett ungeschnitten verlegt werden und es kommt zu keinerlei Einbußen in der Übertragungsqualität aufgrund von Übergangswiderständen.